Weiss Schwarz

Weiss und warm das Licht.
Schwarz und kalt die Schatten.

Es drängt ihn, sich zu wärmen.
Raus aus dem Loch.
Raus aus der Kälte und Dunkelheit,
näher ans Licht, wie ein Falter.

Vom Himmel fallen Sterne
und Engel schlürfen Milch.
Raben fürchten die Nacht.
Das Schaf kaut gleichmütig auf Blüten und Knochen.

Weiss und warm ist das Licht.
Margarita im Hochzeitskleid
sucht ihren Perlohrring.

In der Tonne brennen lichterloh
Zeitungen und Autoreifen.
Ruß und beißender Rauch
vertreiben keine Schatten.

Er dreht eine Zigarette mit pechschwarzen Händen.
Schwarz und kalt sind die Schatten.
Finstere, reißende Wasser.
Wild wirbeln Strudel und Untiefen,
weiss schäumend.

Margarita auf dem Boden,
Schamhaare auf dem seidenen Kleid.
Er hat die Perle gefunden.

Drei Stück Zucker und
still und schwarz liegt der See.
Feierlich glänzt in der Ferne
das Licht der Notaufnahme.
Ein steriler Verband auf verkohlter Hand.

Die Wände sind weiss,
grell und heiß das Licht.
Schatten verdampfen als
Tausend Watt die Netzhaut verbrennen.

Die Welt löst sich auf
in strahlendem Weiss,
und ersteht neu
im schwarzen Nichts.